Qualität von Kokosöl

Arten und Herstellung des Kokosöls

Qualität von Kokosöl

Kokosölqualität: Diese Faktoren spielen eine Rolle

Natürlich ist gute Qualität ein entscheidender Faktor für den Kauf eines Produktes – das ist bei Kokosöl nicht anders. Aber woran erkennt man überhaupt gutes Kokosöl? Die drei entscheidenden Qualitätsfaktoren für ein wirklich hochwertiges Kokosöl sind die Herkunft und Qualität der Kokosnüsse, die Herstellungsweise und der Gehalt der Restfeuchtigkeit im fertigen Öl.

Qualität der Kokosnuss

Die Qualität beginnt bei den Rohstoffen

Selbstverständlich kann das fertige Endprodukt nur so gut sein, wie seine ursprünglichen Rohstoffe es sind. Darum ist eine hervorragende Qualität der verarbeiteten Kokosnüsse wesentlich. Diese ist abhängig von dem Anbaugebiet und den Anbaubedingungen. Die Kokospalme gedeiht besonders gut in warmen Klimazonen. Klassische Länder für den Anbau von Kokospalmen sind die Philippinen, Sri Lanka oder Indonesien. Die Kokospflanzen lieben feuchten, lockeren und nährstoffreichen Boden und werden häufig im Küstenbereich oder an Flussufern kultiviert. Um nachhaltig und umweltbewusst zu wirtschaften, sollte bei dem Anbau von Palmen auf eine Mischkultur geachtet werden. Kontrolliert biologisch zertifizierter Anbau stellt zusätzlich sicher, dass keine Pestizide oder künstliche Düngemittel eingesetzt werden – entsprechend unbelastet ist dann auch die Frucht selbst. Für eine faire Produktion und ein gutes Gewissen sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass die Bedingungen für die Arbeiter vor Ort fair sind. Der Kontakt mit chemischen Mitteln wird beispielsweise bei einem kontrolliert biologischen Anbau umgangen. Aber auch eine faire Entlohnung sollte den Erntehelfern zustehen.

Arten und Herstellung des Kokosöls

Neben der Qualität des Rohstoffes für das Öl, also der Kokosnuss selbst, ist das Herstellungsverfahren ein prägnanter Faktor, der die Qualität des Endproduktes beeinflusst. Unterschiede gibt es generell zwischen nativem und raffiniertem Kokosnussöl. Das native Kokosnussöl kann durch diverse Methoden gewonnen werden.

Natives, unraffiniertes Kokosöl

Das native Kokosöl wird durch Pressen ohne Erhitzen oder durch generell schonende mechanische Verfahren gewonnen. Natives Kokosöl wird entweder mit der Trockenmethode oder der Nassmethode produziert. Wichtig beim Herstellungsprozess ist das zügige Verarbeiten – weder die frisch geernteten noch die bereits geöffneten Kokosnüsse sollten länger als ein paar Tage liegen bleiben. Und man umgeht das Risiko, dass enzymatische Prozesse im Fruchtfleisch stattfinden bzw. das Enzyme, wie die Lipasen, das Fett im Fruchtfleisch spalten und es ranzig werden lassen (wie dies bei längerer Lagerung passiert). Außerdem wird unter nativem Kokosöl kaltgepresstes Öl verstanden. Das bedeutet, das Öl wird nicht unnötig heiß erhitzt während der Herstellung und unterliegt so einem schonenden Prozess.

Die Nassmethode

Für die Nassmethode werden frische Kokosnüsse verwendet. Die Kokosmilch wird aus dem saftigen Fruchtfleisch herausgepresst, anschließend wird das Öl von der Milch separiert. Dieser Vorgang kann durch die Kochtechnik, die Fermentationstechnik, die Zentrifugentechnik oder das Enzymatische Verfahren stattfinden. Bei der Kochtechnik wird die Milch so lange gekocht und reduziert, bis nur noch das Öl übrig ist. Die Fermentationstechnik ist eine traditionelle Art der Kokosöl-Herstellung, die auch heute noch in den heimischen Anbaugebieten in kleinen Familienbetrieben und Ölmühlen Anwendung findet. Die Fermentation ist ein biologischer Vorgang, eine Gärmethode, bei der sich die Kokosmilch und das Öl auf natürlichem Wege trennen. Da dies eine schonende Methode ohne Erhitzung ist, fällt dieser Prozess unter die Bezeichnung ANH-Methode, wobei ANH für absolutely no heat steht. Ähnlich schonend wie die Fermentationstechnik ist das Enzymatische Verfahren – aber hier werden zusätzlich bestimmte Enzyme eingesetzt, welche die Gärung vorantreiben. Die Zentrifugentechnik wird ebenfalls zur Separierung von Kokosmilch und Öl eingesetzt. Die Kokosmilch wird in eine mechanische Zentrifuge gefüllt. Diese macht sich die physikalische Massenträgheit zu Nutze und separiert mittels Schleuderkraft das Kokosöl von der Milch.

Die Trockenmethode

Bei der Trockenmethode, auch Expeller-Methode genannt, werden nicht die frischen, feuchten Kokosnüsse verwendet, sondern man lässt die frisch geernteten Früchte zunächst ein bis zwei Tage professionell trocknen, häufig auch in dafür geeigneten Öfen. Auf diese Weise entzieht man die Feuchtigkeit, sodass das Öl länger haltbar ist. Das getrocknete Fruchtfleisch wird gepresst, sodass das Kokosöl austritt. Bei Dr. Goerg wird das Fruchtfleisch durch einen schonenden Trocknungsprozess im geschlossenen Trocknungssystem getrocknet und anschließend bei max. 38 °C schonend kaltgepresst.

Raffiniertes Kokosöl

Raffiniertes Kokosöl ist industriell hergestelltes Kokosöl

Für das raffinierte Öl werden häufig ältere Kokosnüsse verwendet, die getrocknet und bis zu 12 Monaten gelagert wurden. Durch die lange Aufbewahrung haben die Kokosnüsse zwar mehr Öl in sich, verlieren aber auch den intensiven, frischen Geschmack. Die Frucht wird von Maschinen aufgebrochen und getrocknet, häufig in industriellen Öfen. Mittels mechanischer Pressung und starker Erhitzung wird ihr das wertvolle Kokosöl entfernt. Im letzten Gang werden chemische Mittel hinzugefügt, welche die Farbe, den Geruch und die Konsistenz des Öls beeinflussen. Raffiniertes Kokosöl wird deshalb auch RBD-Kokosöl genannt, die Abkürzung steht für Refined-Bleached-Deodorized. Durch die starke Erhitzung und die Produktion verliert das Öl viele wichtige Nährstoffe und die natürlichen Aromen.

frische Kokosnuss
frische Kokosnuss

Feuchtigkeitsgehalt im Kokosnussöl

Ein geringer Feuchtigkeitsanteil zeugt von guter Qualität

Um ein qualitativ hochwertiges Kokosöl zu erhalten, sollte auf den Gehalt der verbleibenden Restfeuchtigkeit geachtet werden. Dieser sollte so niedrig wie möglich sein, am besten unter 0,2 Prozent. Denn ist der Feuchtigkeitsanteil zu hoch, besteht die Gefahr, dass das Öl ranzig wird und schnell verdirbt. Je reiner das Kokosöl ist, desto hochwertiger und länger haltbar. Nativen Kokosölen wird die Feuchtigkeit mittels Filterung, Vakuum-Verdunstung oder warmer Luft entzogen.

Alle Fakten auf einen Blick

Wählen Sie ein Bio-Kokosöl, dessen Hersteller höchste Standards für folgende Faktoren einhält:

  • Herkunft der Kokosnüsse
    Beim Kauf eines guten Kokosnussöls sollte auf die Herkunft der verwendeten Früchte geachtet werden. Im Optimalfall stammen sie aus kontrolliert biologischem Anbau, sind natürlich und unbehandelt.
  • Herstellung
    Ist der Rohstoff des Endproduktes von guter Qualität und aus fairem, nachhaltigem und biologischem Anbau, sollte ferner auf das Herstellungsverfahren geachtet werden. Raffinierte, also industriell hergestellte, Kokosöle verlieren durch die extreme Erhitzung und den Zusatz von chemischen Mitteln wichtige Nährstoffe und ihren natürlichen, ursprünglichen Charakter. Native Kokosöle werden schonender hergestellt, sie sind weder erhitzt, gebleicht noch desodoriert. Für das Dr. Goerg Bio-Kokosöl werden beispielsweise erntefrische Bio-Kokosnüsse innerhalb von 72 Stunden nach der Ernte verarbeitet und mit Temperaturen von unter 38 Grad kalt gepresst. Davor wird das Fruchtfleisch schonend bei ca. 40°C getrocknet. Ein Kokosöl in solcher Qualität können Sie auch pur genießen – zum Beispiel als Wachmacher-Kick im morgendlichen Müsli.
  • Reinheit des Öls
    Der Feuchtigkeitsgehalt des Öls spielt eine große Rolle. Dieser sollte am besten unter 0,2 Prozent liegen – damit Sie auch lange etwas von Ihrem Kokosöl haben!

Tipp:Wenn Sie vor dem Regal stehen, entscheiden Sie sich für ein Bio-Kokosöl, das in Glas abgefüllt ist. Bei Kokosöl in Plastikverpackungen besteht häufig Ungewissheit über die Inhaltsstoffe des Materials, die im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädigend sein können.

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